Linie 3: Mobilität in Regionen denken

Am 12. Dezember geht die neue Linie 3 nach Königsbrunn in Betrieb. swa Geschäftsführer Dr. Walter Casazza verrät im Interview, wie sich die Linie 3 in die Vision der Mobilitätsdrehscheibe Augsburg einfügt.

Die Stadtwerke Augsburg (swa) agieren als Bauherr für die Verlängerung der Linie 3 nach Königsbrunn. Die Planung des exakten Verlaufs der Gleise, die Lage der sechs neuen, barrierefreien Haltestellen, die Stromversorgung, Arten- und Umweltschutz – all diese Punkte spielen eine wichtige Rolle und mussten bereits vor dem Spatenstich vollständig geplant und abgeklärt werden. Umso größer ist die Freude jetzt auch bei den Bauherren, dass bald die erste Straßenbahn Richtung Königsbrunn rollt. swa Geschäftsführer Dr. Walter Casazza erzählt im Interview, welche Rolle Mobilität für Augsburg und die Region spielt – und wie sich die Linie 3 ins Gesamtkonzept einfügt.

Herr Dr. Casazza, Mobilität weiterdenken – unter diesem Motto verfolgen die swa den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in und um Augsburg. Was bedeutet das genau?

Dr. Walter Casazza: Mobilität weiterdenken bedeutet für uns als Stadtwerke, allen Bürgerinnen und Bürgern in Augsburg und der Region nachhaltige, flexible und kostengünstige Mobilität anzubieten. Und mit Blick auf die Straßenbahn nach Königsbrunn heißt das ganz konkret, dass wir Mobilität nicht in Stadtgrenzen denken dürfen. Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, weiterführende Schulen, Universität, Freizeit oder Gesundheitsvorsorge nehmen wir doch diesseits und jenseits der Stadtgrenzen gleichermaßen wahr. Wir müssen Mobilität in Regionen denken. Und das machen wir mit der Linie 3 nach Königsbrunn genauso, wie mit swa Carsharing oder swa Rad.

Mit der Linie 3 erweitern die swa ihr Mobilitätsangebot und schließen eine Lücke im Straßenbahnnetz. Worüber freuen Sie sich besonders?

Die Linie 3 ist ein wichtiges Teilprojekt des Projekts "Bewegt Augsburg“ und damit ein wesentlicher Bestandteil der zukünftigen Mobilität in Augsburg. Die Linie 3 verbindet Augsburg mit unserer Nachbarstadt Königsbrunn – direkt, schnell und vor allem umweltfreundlich. Es freut mich besonders, dass wir für dieses Projekt Hand in Hand mit der Stadt Augsburg, der Stadt Königsbrunn und dem Landkreis arbeiten, um gemeinsam etwas Neues zu schaffen!

Welche Vorteile bringt die Verlängerung der Linie 3 mit sich?

Zu allererst stellt sie eine umweltfreundliche Alternative zum Individualverkehr dar. Die Linie 3 ist klimaneutral unterwegs, angetrieben von 100 Prozent Ökostrom. Wer einsteigt, ist also automatisch nachhaltig mobil. In nur 30 Minuten Fahrzeit vom Königsplatz zur neuen Endhaltestelle Königsbrunn Zentrum schafft sie eine Verbindung zwischen den beiden Städten Augsburg und Königsbrunn – und allen zugehörigen Zielen, wie den Innenstädten, den Naherholungsgebieten oder auch der Universität Augsburg und dem Hauptbahnhof. Ergänzend dazu bieten wir auch swa Räder und swa Carsharing in Königsbrunn an.

In den kommenden Jahren stehen weitere Ausbauprojekte, wie der Tunnel unter dem Hauptbahnhof oder die neue Linie 5 an. Welche Idee steckt hinter den Projekten?

Alle Projekte, auch die Verlängerung der Linie 3, sind Teil des Großen und Ganzen: des Projekts "Bewegt Augsburg“. Unser Ziel ist, den Augsburger Hauptbahnhof zur Mobilitätsdrehscheibe zu machen. Der Straßenbahntunnel unter dem Hauptbahnhof verbindet barrierefrei den Fern- mit dem Nahverkehr; auch die Linie 3 wird künftig hier an der unterirdischen Straßenbahnhaltestelle halten.

Fotos: swa/Thomas Hosemann

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