Augsburg wird Mobilitätsdrehscheibe

Was ist die Vision hinter der "Mobilitätsdrehscheibe Augsburg"? Wie werden die Einzelprojekte finanziert? Und was steckt eigentlich hinter dem Begriff "Multimobilität"? Lernen Sie das Gesamtprojekt "Mobilität weiterdenken" in all seinen Facetten kennen.

Projektübersicht

Mobilität weiterdenken: das Gesamtprojekt

Mobilität flexibel nutzbar, nachhaltig und überall verfügbar machen, das sind die großen Ziele hinter dem Projekt "Mobilität weiterdenken". Augsburg macht sich in verkehrlicher und städtebaulicher Hinsicht zukunfts- und wettbewerbsfähig. Das Projekt ist damit nicht nur ein Gewinn für die Augsburger*innen. Auch Tourismus, Gastgewerbe und der lokale Handel werden künftig von einer lebendigen Innenstadt, einer guten Erreichbarkeit und durchdachten Mobilitäts- und Verkehrskonzepten profitieren.

Das sind die Einzelprojekte:

Bisher fertiggestellte Projekte, wie der Königsplatz und die Linie 6:

  • Förderung durch den Bund und den Freistaat Bayern: 83 % der zuwendungsfähigen Kosten werden gefördert, davon 60 % vom Bund und 23 % vom Freistaat

Neue Teilprojekte seit Oktober 2020, wie die Verlängerung der Linie 3:

  • Förderung durch den Bund und den Freistaat Bayern: 90 % der zuwendungsfähigen Kosten, davon 75 % vom Bund und 15 % vom Freistaat.

Voraussetzungen für die Förderung:

  • Um gefördert zu werden, muss das Projekt nachweislich den ÖPNV verbessernund wirtschaftlich sinnvoll sein. Für den Nachweis wird die so genannte standardisierte Bewertung herangezogen.
  • In Augsburg werden die Kriterien der »Standardisierten Bewertung« nur durch die Gesamtheit und das Zusammenspiel der einzelnen Maßnahmen erreicht. Linienausbau, Erweiterung des Umsteigedreiecks am Königsplatzes und Modernisierung des Hauptbahnhofes im Zusammenspiel erfüllen alle Förderkriterien für Gesamtkosten und Gesamtnutzen. Im Klartext: Die Mobilitätsdrehscheibe gibt es ganz oder gar nicht.

Standardisierte Bewertung 

Der Bund stellt Kommunen zum Ausbau des ÖPNV ab 2021 rund eine Milliarde Euro pro Jahr zur Verfügung, mit denen bis zu 75 % der zuwendungsfähigen Kosten gefördert werden.

  • die Standardisierte Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen des öffentlichen Personennahverkehrs ist ein Verfahren zur gesamtwirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Untersuchung von ÖPNV-Projekten in Deutschland
  • es werden Projekte zum Ausbau von Schienenwegen bewertet, die gemäß dem Bundesprogramm des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes gefördert werden sollen
  • eine Standardisierte Bewertung erfolgt, wenn die zuwendungsfähigen Kosten 30 Mio. € übersteigen

Das Verfahren besteht aus einer »mehrstufigen Bewertung«:

Zunächst wird geprüft, welche Auswirkungen des Projekts in Zahlen dargestellt werden können. Dann wird geprüft, wie sie abgerechnet werden können (in Geldgrößen vorliegend, z. B. Erträge, Investitionen, laufende Kosten):

  • monetarisierbar (durch etablierte Verfahren in Geldgrößen umrechenbar, z. B. Reisezeitgewinne, Luftverschmutzung) oder
  • nicht monetarisierbar 

Daraus werden gebildet:

  • Nutzen-Kosten-Indikator »E1« (»diejenigen Teilindikatoren, deren ursprüngliche Messgrößen entweder monetär sind oder durch konventionell abgesicherte Umrechnungen monetarisierbar sind«),
  • Nutzwertanalytischer Indikator »E 2« (»In E 1 berücksichtigte Teilindikatoren und zusätzliche Indikatoren, die in Zahlen ausdrückbar sind«),

Zur Darstellung der finanziellen Auswirkungen für Investoren und Betreiber ist die so genannte »Folgekostenrechnung« vorgesehen.

Für die Förderung nach dem GVFG ist der Indikator »E 1« maßgeblich. Sein Wert gibt das Nutzen-Kosten-Verhältnis an, so bedeutet »1,4« z. B., dass der Nutzen das 1,4-fache der Kosten beträgt. Nur Projekte mit einem Wert größer als 1 (d. h. der Nutzen ist größer als die Kosten) kommen für eine Förderung in Betracht.

Stadtleben braucht Bewegung

Jede*r von uns ist heute multimobil: Man beginnt seinen Weg von A nach B mit dem Fahrrad, setzt ihn mit dem Zug fort und gelangt mit dem Bus oder zu Fuß zum Ziel. Die Mobilitätsdrehscheibe Augsburg wird in Zukunft für die perfekte Vernetzung der verschiedenen Fortbewegungsmittel sorgen. Durch den neuen Hauptbahnhof werden die unterschiedlichen Mobilitätsangebote miteinander vernetzt und auch das Umland wird besser an Augsburg angeschlossen.

Was ist die Mobilitätsdrehscheibe und welches Ziel wird damit verfolgt?

Das Großprojekt Mobilitätsdrehscheibe (MDA) ist das wichtigste Verkehrsvorhaben in der gesamten Region Schwaben. Mit der MDA plant die Stadt Augsburg die Optimierung des öffentlichen Personennahverkehrs mit direkter Verbindung zum Regional- und Fernverkehr. Sie setzt sich aus mehreren Einzelprojekten zusammen. Das Herzstück des Projekts ist die Modernisierung und Untertunnelung des Hauptbahnhofs.

Mehr Mobilität in der Stadt und in der Region

Durch die Mobilitätsdrehscheibe werden Straßenbahnen, Regionalbahnen und der Fernverkehr besser aufeinander abgestimmt. Zu den Bestandteilen des Bauvorhabens „Mobilitätsdrehscheibe Augsburg“ gehören daher der Hauptbahnhof, der Königsplatz, die Linie 6, die Verlängerung der Linie 3, die neue Linie 5 und die Verlängerung der Linie 1 nach Hochzoll. Durch den Umbau von Hauptbahnhof und Königsplatz werden die Kapazitäten geschaffen, um den zukünftigen Bahnverkehr und innerstädtischen ÖPNV schneller und komfortabler zu gestalten. Die Erweiterung bzw. der Neubau von Straßenbahnlinien sorgen dafür, dass noch mehr Fahrgäste noch besser innerhalb der Stadt mobil sind.

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